5 Gründe warum dein Teamwork (noch) nicht funktioniert
Es ist kompliziert. Nichts ist so schwer und heute gleichzeitig so wichtig, wie gutes Teamwork. Der berühmt-berüchtigte Feelgood-Ponyhof kann dabei genauso falsch sein, wie das Haifischbecken aus Soziopathen und Egomenschen. Letztlich geht es immer um messbaren Erfolg. Welche 5 Verhaltensweisen erfolgreiche Teams vermeiden, zeigt dir dieser Blogbeitrag.
Erfolg ist ein Ergebnis guter Zusammenarbeit. Einzelkämpfertum hat in einer komplexen und diversen Welt keinen Platz mehr, weil es ineffektiv ist. Stattdessen gilt es ein Team aus engagierten und kooperativ veranlagten Menschen zu bilden, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das gilt gerade für Führungsteams und Projektteams in einer agilen Transformation.
Die folgenden fünf Verhaltensweisen haben sich dabei als nachteilig für gutes Teamwork herausgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Toggle1 Es fehlt an Vertrauen untereinander
Vertrauen bedeutet im Kontext von Teamwork, dass meine Teammitglieder gute Absichten haben und kein Grund für Vorsicht und Zurückhaltung gegeben ist. Daneben schafft auch erwartbares Verhalten eine Grundlage für eine effektive Zusammenarbeit im Team.
Wenn ich weiß, wie mein Teammitglied oder meine Vorgesetzte üblicherweise reagiert und keine bösen Absichten hegt, dann schafft das die für Spitzenleistungen notwendige psychologische Sicherheit. Fehler, Probleme und auch vor allem Ideen und Verbesserungsvorschläge können offen auf Augenhöhe diskutiert werden. Als Projektleiter oder Teammitglied mache ich mich dadurch angreifbar und gleichzeitige sehr menschlich. Ohne dieses Grundvertrauen innerhalb eines Teams, ist Spitzenleistung nicht möglich.
Wie baue ich Vertrauen auf? Es kann schon der gemeinsame Blick auf das vielleicht doch nicht ganz perfekte Privatleben einen offenen Umgang schaffen. Zugeben von Fehlern, der offene Umgang mit Schwächen oder vielleicht fehlendem Wissen sind weitere Zutaten für vertrauensvolles Teamwork. Offenheit und Vertrauen lassen sich nicht über Nacht entwickeln – es erfordert gemeinsam durchgestandene Schwierigkeiten und Erfahrungen. Besonders wertvoll ist das gegenseitige, aktive Teilen von Informationen und das Anbieten UND Annehmen von Hilfe. Offenheit und Vertrauen lassen sich nicht über Nacht entwickeln – es erfordert gemeinsam durchgestandene Schwierigkeiten und Erfahrungen.
2 Nur keine Konflikte zulassen
Eines der größten Missverständnisse ist der Glaube, dass High Performance Teams (und zwischenmenschliche Beziehungen ganz allgemein) keine Konflikte haben dürfen. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Gute und dauerhafte Beziehungen leben von konstruktiven Auseinandersetzungen.
Offen, respektvoll und lösungsorientiert ausgetragene Konflikte sind eine Quelle der Inspiration. Zentral ist dabei immer, das gemeinsame Ziel im Auge zu behalten. Persönliche Untergriffe oder Beleidigungen haben hier nichts zu suchen.
Es geht also um das gemeinsame Finden der objektiv besten Lösung. Vielleicht braucht das Team eine externe Moderation oder einfach einen kleinen Schubs in Workshops, um Konflikte auszutragen. Nichts ist dabei schlimmer als Langeweile und das krampfhafte Unterdrücken von Auseinandersetzungen ist nicht nur ungesund, sondern verhindert vielleicht echte Innovation. Erfolgreiches Teamwork strebt umsetzbare, unpolitische und pragmatische Lösungen an und akzeptiert wohlwollenden Input von außen genauso, wie Gegenargumente und Widerworte.
3 Kein echtes Commitment – kein Engagement
Commitment bedeutet, sich einer Sache vollkommen zu verschreiben. Erst dann sind wir in der Lage, kurzfristige Rückschläge und Niederlagen wegzustecken, ohne sofort aufzugeben. Fehlt das Commitment, werden die PS nicht auf die Straße gebracht. Spitzenteams committen sich zu einem Ziel und versuchen dann alles, dieses Ziel zu erreichen. Völlig unabhängig von der eigenen Rolle oder Aufgaben. Es zählt einzig der gemeinsame Erfolg – wie dieser erreicht wird, ist zweitrangig.
Gerade in Führungsteams fehlt dieses Commitment häufig. Die Gründe sind vielfältig und liegen nicht selten in der zugrunde liegenden, toxischen Unternehmenskultur und/oder widersprüchlichen Zielen. Auch hier gilt es anzusetzen. Powerteams fördern und fordern ein klares Bekenntnis zu gemeinsam beschlossenen Zielen. Ist dieses Commitment vorhanden, dann können auch Entscheidungsprozesse viel rascher erfolgen, weil sie von einem Geist der Ergebnisorientierung getragen werden und nicht (nur) persönlicher Profilierung.
4 Keine Verantwortung bitte
Verantwortung zu übernehmen, heißt Antworten geben zu können. Das bedeutet, ich fühle mich für etwas verantwortlich und übernehme alle damit verbundenen Vor- und Nachteile. Diese Verantwortung wird nicht nur aktiv, sondern auch passiv wahrgenommen. Indem auch andere im Team an ihre Verantwortung erinnert und zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie diese unzureichend wahrnehmen. Hier kommt das Thema Konfliktlösung wieder ins Spiel.
Fehlende Verantwortung zeigt sich im Ignorieren von vereinbarten Zielen, unerledigten TODOs oder verpassten Terminen. Mindestens genauso schlimm ist die bewusste Akzeptanz von schlechten Ergebnissen der anderen Teammitglieder. Spitzenleistung bedeutet, dass alle dauerhaft und permanent nach der besten Lösung streben. Selbst wenn diese für einen selbst nicht zwingend die beste Option darstellt.
Diese mentale Haltung ist unabhängig von Ausbildung, Wissen oder Position in der Organisation. Erst wenn alle im Unternehmen im gleichen Ausmaß ihre Verantwortung für das gemeinsame Ziel übernehmen, stellt sich nachhaltiger Erfolg und nebenbei auch Spaß ein. Die transparente Bekanntmachung von Zielen und Standards ist ein möglicher Weg zur Verbesserung. Fortschritt wird einfach und laufend überprüft und belohnt wird am Ende immer das ganze Team.
5 Ergebnisorientierung braucht Teamwork
Menschen, die sich klammheimlich verabschieden, bevor sie im Lokal mit der nächsten Runde dran sind. Oder jene, die den Erfolg anderer als den eigenen verkaufen. Immer steht dabei das Ich über dem Wir! Spitzenteams ziehen immer an einem gemeinsamen Strang und sind sich bewusst, dass jede und jeder einzelne seine oder ihren Teil beitragen muss, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
Ergebnisse stehen im Zentrum und nicht Befindlichkeiten. Wenn die persönlichen Ziele, Interessen und vielleicht der nächste Bonus im Vordergrund stehen, wird das Team nie seine volle Kraft entwickeln. Ein Team, das sich nicht auf Ergebnisse konzentriert, wird stagnieren oder sich sogar zurückentwickeln!
Der laserartige Fokus auf ein gemeinsames Ziel ist äußerst hilfreich. Wer auf buchstäblich zehn Hochzeiten tanzt, der tanzt nirgends richtig. Bestehende, organisatorische Silos dürfen keine Rolle spielen. Durch absolute Transparenz in allen Belangen inklusive Veröffentlichung der Ergebnisse wird eine Wiederholung von Spitzenleistungen ermöglicht. Damit einhergeht ein massiver Motivationsschub, der Teams auch durch tiefe emotionale Täler und Misserfolge trägt.
Fazit
Teams und Teamwork funktioniert dann am besten, wenn Menschen so menschlich wie möglich sind. Das klingt ironisch und unterscheidet sich deutlich von der vielerorts immer noch vorherrschenden mechanischen Sicht auf die Zusammenarbeit von Menschen. Dort, wo psychologische Sicherheit und gleichzeitig hoher intrinsischer Anspruch aufeinandertreffen, werden sich Spitzenleistungen fast von alleine einstellen. Disziplin und Beharrlichkeit über einen längeren Zeitraum sind weitere unabkömmliche Zutaten für den Erfolg. Somit ist es keinesfalls Zufall, wenn sich manche Teams zu echten High Performern entwickeln und andere stagnieren.
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